zwetschgendatschi rolls

zwetschgendatschi rolls rezept

Es ist wieder Zwetschgenzeit und ich freu mich. Denn diese kleinen lila Früchtchen sind nicht nur lecker, sondern es bedeutet auch es ist Spätsommer und der Herbst steht vor der Tür. Ja, ich mag den Herbst und ja, ich freue mich, dass es nicht mehr so heiß ist. Mehr als 25° brauch ich nicht um mich wohl zu fühlen.

Unser eigener Zwetschgenbaum hat sich dieses Jahr glaube ich eine Auszeit gegönnt, nachdem er letztes Jahr tonnenweise Zwetschgen produziert hat. Hat sich wohl gedacht, dass er für mindestens 2 Jahre vorgesorgt hat. Pfft, der spinnt doch! Auch die Nachbarn scheinen nicht ganz so viele Zwetschgen zu haben, kam mal noch keiner mit seinem Eimerchen voll an und wollte sie loswerden. Schade eigentlich. Die Zwetschgenbäume haben sich wohl zu einer Gewerkschaft zusammengeschlossen und streiken. Gibt’s eben dieses Jahr nicht jeden Tag Zwetschgendatschi und dann auch keine Zwetschgen-Zimt Marmelade zu Weihnachten für alle. Aber so ganz ohne ist ja auch nichts. Wenigstens der Obsthändler des Vertrauens auf dem Wochenmarkt hat welche, gibt’s eben die anstelle von eigenen. Damit kann ich leben.

Was macht ihr am liebsten mit Zwetschgen? Ich persönlich mag sie ja als Zwetschgendatschi am liebsten. Kennt ihr Zwetschgendatschi überhaupt? Ist glaub eher so ein Süddeutsches Ding oder? Hefeteig aufs Blech, Zwetschgen drauf… ja und jetzt scheiden sich auch schon die Geister… kommen nun Streusel drauf oder eher eine Mischung aus gemahlenen Nüssen, Zucker und Zimt und dann ein paar Butterflocken? Bei meiner Oma gab’s immer die Variante mit den Nüssen, meine Mom macht lieber Quark-Öl-Teig anstelle des Hefeteigs, bei einer Freundin gibt’s immer Mandelsplitter drauf und ich mach meist Streusel… und alle sind super lecker. Eins darf allerdings bei keinem fehlen, die Schlagsahne!

Wenn ihr euch jetzt fragt, was ich eigentlich von Blechkuchen schreibe und auf den Bildern doch was ganz anders drauf ist… nein ich habe nicht die Bilder verwechselt. Ich bin ein Freund von »es mal nicht immer auf die altbekannte Weise zu machen«, sondern etwas Leckeres auch mal in eine andere Form zu bringen. Und das hab ich hier gemacht.

zwetschgendatschi rolls recipe

Ich hab den Zwetschgendatschi einfach mal aufgerollt und anstelle von aufs Blech, in die Auflaufform gepackt und der Entscheidung mit Nuss-Zucker oder Streusel bin ich auch aus dem Weg gegangen, den Entscheidungsfreude ist nicht gerade mein Zweitname. Bei mir gibt’s einfach beides. Warum auch entscheiden, ist beides super lecker, dann kann es doch zusammen nur noch besser sein.

Man könnte auch sagen, dass ich meine beiden liebsten Hefeteiggebäcke vereint haben, denn ich bin mir ziemlich sicher, dass das hier rauskommt, wenn Zwetschgendatschi und Cinnamon Rolls Babies bekommen.

zwetschgendatschi rolls rezept

Zwetschgendatschi Rolls

12 Stück

Zutaten

für den Hefeteig
250-300 g Mehl
[ich nehme meist Weizenmehl Type 405 oder 550, Dinkelmehl Type 630 geht auch]
1/2 Pck Trockenhefe
1/4 TL Salz
35 g Zucker
40 g Butter
125 ml Milch
1 Ei
für die Füllung
40 g Butter
350 g Zwetschgen
4 EL gemahlenen Haselnüsse
4 EL brauner Zucker [bei sehr süßen Früchten etwas weniger]
1 TL Zimt
für die Streusel
75 g Mehl
50 g Butter
50 g Zucker

Zubereitung

Für den Hefeteig* 250g Mehl in eine große Rührschüssel geben, die Hefe und das Salz gut untermischen. Den Zucker, die Butter und die Milch in einem kleinen Topf auf dem Herd langsam erwärmen bis der Zucker und die Butter sich aufgelöst haben – aber Vorsicht nicht zu heiß werden lassen! Die warme Milchmischung und das Ei zum Mehl geben und alles zu einem Teig verkneten, nur soviel vom restlichen Mehl dazu geben bis der Teig kaum noch klebt aber noch weich ist. Am besten wird der Teig, wenn er 7-10 Minuten lang von Hand geknetet wird. Den Teig zurück in die Schüssel geben, mit einem Tuch oder Frischhaltefolie abdecken und 1 Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.

Für die Füllung die Butter schmelzen. Die Zwetschgen waschen, halbieren, den Stein entfernen und in schmale Spalten schneiden und zugedeckt beiseite stellen. Die Haselnüsse mit dem Zucker und dem Zimt vermengen. 1 EL der geschmolzenen Butter in eine Auflaufform geben und diese damit einpinseln.

Den Teig auf der bemehlten Arbeitsfläche ca. 40×30 cm ausrollen, mit der geschmolzenen Butter bestreichen, die Zwetschgenspalten darauf verteilen und mit der Haselnuss-Zucker-Zimt Mischung bestreuen. Das ganze von der längeren Seite her aufrollen und das Ende gut andrücken. Die ganze Rolle nun in 12 gleichdicke Stücke schneiden und diese mit der Schnittfläche nach oben nebeneinander in die Auflaufform setzen – geht übrigens auch auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech, wer lieber einzelne Rolls mag. Die Rolls mit einem Tuch bedecken und nochmals 30-35 Minuten gehen lassen.

Währenddessen die Streusel vorbeireiten, dazu das Mehl mit der Butter und dem Zucker miteinander verkneten bis ein krümeliger Teig entsteht. Kalt stellen bis die Rolls gegangen [und hoffentlich auch wieder zurück gekommen sind]

Den Backofen auf 180° C Ober/Unterhitze [160° C Umluft] vorheizen. Die Streusel auf den Rolls verteilen und anschließend 20-25 Minuten backen. Falls sie zu dunkel werden evtl. mit Alufolie abdecken. Falls die mittleren Rolls noch nicht ganz durch sind einige Minuten länger backen. Einzeln auf dem Backblech sind sie etwas schneller durch.

Die Zwetschgendatschi Rolls aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen. Schmecken aber auch lauwarm super lecker. Wer mag könnte sie jetzt noch mit Puderzucker bestreuen oder mit Zuckerglasur verzieren, ich finde sie aber auch so schon extrem lecker und bin nicht der Meinung, dass sie noch extra Zucker brauchen. Und sogar die Schlagsahne, die zu jedem Datschi dazu gehört, braucht man hier nicht.

zwetschgendatschi rolls rezept

Wie ihr vielleicht wisst, kann der Hefeteig eine kleine Diva sein, wenn man sie aber mit etwas Feingefühl behandelt und ihr ein Snickers gibt, dann tut sie einem nichts.

*Hier habe ich ein paar Tipps, wie ihr die Diva behandeln solltet:

How to: Hefeteig

  1. die Milch darf nicht zu heiß sein
    das mag die Hefe nämlich gar nicht und ist dann bockig und geht nicht auf. Kennt ihr ja, wenn’s bei uns 45° hat, wollt ihr auch nicht körperliche Hochleistung vollbringen, oder?
  2. nicht zu viel Mehl verwenden
    ich habe die Erfahrung gemacht, dass für das Mehl, welches ich verwende, in den meisten Rezepten zu viel angegeben ist. Deshalb starte ich immer mit ca. 50-100 g weniger – je nach Menge – und füge dann nur soviel hinzu, dass der Teig gerade so nicht mehr klebt. Der Hefeteig mach nämlich nicht zu fest und schwer sein, die Diva achtet schließlich auf ihr Gewicht und hat lieber zu wenig als zu viel.
  3. schön lange kneten
    auf eine 7-10 minütige Massage mag die Diva nicht verzichten, dann wird sie geschmeidig, klebt nicht mehr und tut so ziemlich alles was man will.
  4. an einem warmen und nicht zugigen Ort gehen lassen
    ja ja, die Diva hat es dann doch gerne mollig warm um sich zu entfalten, aber wehe es zieht, da wird sie zickig. Aber wenn man schwitzt und es zieht, holt man sich ja auch leicht mal einen steifen Nacken, das können wir ihr ja nicht antun. Außerdem geht sie sonst und kommt auch nicht so schnell wieder. Wir wollen sie ja nicht verärgern.
  5. ein zweites mal gehen lassen
    die Diva liebt ihre Freiheit und deshalb gönnt man ihr vor dem Backen am besten nochmals kurz Ausgang, dann wird das Gebäck schön locker.
  6. und wie gesagt, immer ein Snickers parat haben
    nur wenn sie Hunger hat wird sie so richtig zur Diva.
Also ihr seht, wenn man nett zur Diva ist, dann ist sie ganz handzahm und wenn ihr Punkt 1-5 befolgt, dann braucht ihr meist nicht mal das Snickers und könnt es selbst vernaschen. Ha ha. Ihr könnt es auch klein hacken und in den Hefeteig einrollen, könnte auch ganz lecker sein so ein Snickers Roll.

zwetschgendatschi rolls recipe

Wie es der Zufall so will, passen meine Zwetschgendatschi Rolls diesen Monat sogar zum #ichbacksmir Motto im August. Da hat Tastesheriff Clara zu Streuselkuchen aufgerufen, schaut doch mal vorbei, da gibt es wieder ein paar tolle Rezepte zu entdecken.

Wünsch euch ein tolles Wochenende.

xo.
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23 Kommentare

  1. 28. August 2015 / 5:39 pm

    Mhmmm… die sehen ja lecker aus. Das Rezept werde ich jetzt in der Pflaumenzeit noch testen.
    Auch die Bilder gefallen mir sehr gut. Einfach schön 🙂

    • 29. August 2015 / 10:00 am

      Vielen lieben Dank.
      Kannst ja mal berichten nachdem du sie getestet hast 😉
      xo.

  2. 28. August 2015 / 6:31 pm

    Das klingt nach einer super leckeren "Kreuzung" 🙂 Und auch die Bilder machen wieder voll Appetit!
    Ich mag den Spätsommer/Herbst auch am liebsten. Ich mags total, wenns am Wochenende regnet und ich den ganzen Tag mit einer heißen Schokolade am Sofa gammeln und ein Buch lesen kann 🙂 Und ich mag Nüsse und Zwetschgen und Trauben und alles, was es dann Feines zu Essen gibt.
    Danke für den tollen Post! 🙂
    Jenny

    • 29. August 2015 / 10:02 am

      Danke schön meine liebe Jenny.
      Regnerische Herbsttage sind die beste Entschuldigung um nichts zu tun oder sagen wir… sich zu entspannen 😉
      Hab ein tolles Wochenende.
      xo.

    • 29. August 2015 / 10:03 am

      Thank you, Juju.
      I could send you the recipe in English if you'd like.
      Have a wonderful weekend.
      xo.

    • 13. September 2015 / 5:20 am

      That's really thoughtful of you. No worries, it's hard enough running a blog, your photos tell a million words already =) Have a wonderful week too!

      Juju

  3. 30. August 2015 / 12:16 pm

    ich mag zwetschgen nicht so wirklich, aaaaaber dafür zwetschgenkuchen umso mehr ahahahah xD

    • 31. August 2015 / 8:27 am

      Hihi, das ist ja witzig. Bei mir ist es meist eher andersrum, ich mag manches Obst oder Gemüse lieber ungekocht/-gebacken.
      xo.

  4. 31. August 2015 / 1:12 pm

    Liebe Mareen,
    deine Zwetschgendatschi-Rolls sehen ja lecker aus! Zwetschgendatschi mag ich unheimlich gerne, weshalb erst letzte Woche eine Ladung Zwetschgen vom Baum dafür verwendet wurden, aber den Teig zu Schnecken zu formen, ist ja mal eine tolle Idee!
    Liebe Grüße,
    Sarah

    • 31. August 2015 / 6:17 pm

      Vielen Dank, liebe Sarah. Bin ja schon ein wenig neidisch, dass euer Baum wohl Zwetschgen hat. Unserer streikt ja dieses Jahr.
      Liebe Grüße.

  5. 1. September 2015 / 10:51 am

    Ein Snickers für die Diva ist natürlich super!! haha. Hammer! 😀
    Dein Datschi (was ein großartiges Wort, oder? Ich liebe es!) sieht total köstlich aus. Ich könnte gerade so durch den Bildschirm greifen… mhmm….
    Ich bin eigentlich auch froh, dass der Herbst bald kommt. Darf man das sagen? 😉 Ja klar! Wir hatten ja echt nen super heißen Sommer, was manchmal echt zu viel des Guten war. Aber so sind wir doch bestens versorgt mit Sonne. Und dann darf der Herbst auch echt kommen.
    Pullis sind momentan bei mir eh die bessere Option als leichte Sommerkleider. Da darf dann auch der ein oder andere Datschi mehr vernascht werden. hihihihi 😉
    Liebste Grüße zu Dir!
    Katja

    • 2. September 2015 / 1:45 pm

      Lieben Dank, Katja. Klar darf man das sagen. Herbst ist einfach toll… und nicht nur weil Datschi Zeit ist 😉
      Ach ja und ein Snickers sollte man immer dabei haben, falls einem mal so ne Diva über den Weg läuft, kann vieles erleichtern. Hi hi 😉
      xo.

  6. 1. September 2015 / 7:07 pm

    Liebe Mareen,
    was für ein tolles Rezept! Kann mir richtig gut vorstellen es mal selbst auszuprobieren.
    Jetzt, da sich nach und nach die regnerischen und kühleren Herbsttage ankündigen, passt bestimmt eine heiße Tasse Kakao perfekt dazu. Danke für den Beitrag. 🙂

    VANITY ✖ LUXE

    • 2. September 2015 / 1:42 pm

      Vielen dank, Sabrina. Eine Tasse Kakao passt ganz sicher super gut dazu. Lass sie dir schmecken.
      xo.

  7. 2. September 2015 / 5:44 am

    mhhhh, das sieht ja herrlich aus, mit den dicken Krümeln, deine Fotos sind ja richtig gemein 😀 Am Wochenende muss ich unbedingt ernten gehen, dann wird das Rezept auf jeden Fall ausprobiert! ♥

    Allerliebste Grüße, deine Solenja

    • 2. September 2015 / 1:40 pm

      Vielen Dank, Solenja. Dann lass dir die Zwetschgendatschi Rolls am WE mal schmecken und kannst ja dann berichten wie sie waren 😉
      xo.

  8. 2. September 2015 / 8:48 am

    Maaaarreeeeeen ♥ Du süße Maus! Das sieht HAMMERmäßig lecker aus *_* Ich liebe, liebe Sträusel oder alles was mit Krümel versehen ist! Deine Fotos sind dir auch so gut gelungen da sich gleich wieder den Backlöffel schwingen möchte! Yummy!! Das probiere ich definitiv mal aus wenn ich wieder an leckere Zwetschgen von meiner Omi komme 🙂 Die macht sowas dann auch immer! Wie immer ein super gelungener Beitrag meine liebe Wolkenfreundin, hihi :*

    Ich drück dich ganz doll meine Süße und wünsch dir noch eine wunderschöne Restwoche!
    Deine Duni ♥

    • 2. September 2015 / 1:37 pm

      Duni, meine Liebe… vielen lieben Dank. Mit Streuseln kann man mich auch immer haben. Da bräuchte ich nicht mal das Obst drunter… einfachen Hefeteig mit gaaaaaanz viel Streuseln drauf. Da fällt mir ein, Streuseltaler muss ich unbedingt auch mal wieder machen, denn meinen Lieblingsbäcker, der immer die aller besten Streuselteilchen von Welt gemacht hat, den gibt es leider nicht mehr… und alle anderen sind immer so knausrig mit ihren Streuseln drauf. Das geht gar nicht 😉
      ☁-Grüßchen und dir auch noch eine super tolle Woche.
      xo.

  9. 4. September 2015 / 1:39 pm

    Liebe Mareen,
    deine Rolls sehen ja lecker aus!
    Schön, dass du dabei bist!
    Liebste Grüße, Claretti

    • 6. September 2015 / 10:45 am

      Vielen Dank, Clara. Ich danke dir für die tolle #ichbacksmir Aktion. Werde jetzt sicher öfters mal dabei sein.
      Liebste Grüße in den Norden.
      xo.

  10. 1. Oktober 2015 / 6:08 pm

    Yeah Zwetschgendatschi sooo lecker, hät ich jetzt gerne;)
    Liebe Grüsse,
    Krisi

    • 1. Oktober 2015 / 7:05 pm

      Hab leider keinen mehr übrig, sonst würde ich dir was rüber schicken, liebe Krisi 😉
      xo.

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